MEIM in Dortmund – Westfalens größte Kongressmesse für Entscheider
Am 20. Juli 2011 fand Westfalens größte Kongressmesse für Entscheider aus dem Mittelstand in Dortmund statt, die MEIM. Mit jährlichen Veranstaltungen, auch in Bielefeld und Paderborn, richtet sich diese eintägige Veranstaltung an über 4500 Entscheider, die kommen, um vom Wissen der Aussteller und Referenten zu profitieren.
Dienstleistungen und Produkte, die an zahlreichen Messeständen angeboten werden, richten sich an jede Unternehmensgröße. Darüber hinaus finden, parallel zur Ausstellung, über vierzig Fachvorträge je Kongressmesse branchenübergreifend statt.
Netzwerken für Karriere und Selbständigkeit, weiterbilden und informieren sind bei der MEIM an der Tagesordnung.
Ab 8.00 Uhr war Einlass in den Messebau, worauf um 9.00 Uhr die Begrüßung und Eröffnung MEIM erfolgte.
Vortrag von Andre Zalbertus
Von 9.00 bis 10.00 Uhr hielt der Keyspeaker Andre Zalbertus im Silbersaal seinen Vortrag über die Macht der Bilder und Emotionen. Keynotespeaker sind dazu in der Lage, Massen von Menschen zu begeistern und sogar Skeptiker auf ihre Seite zu bringen.
Der 1960 in Düsseldorf geborenen Journalist, der nach dem Studium der Germanistik und Geschichte die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte, berichtete seit 1985 für RTL u. a. über den Fall der Mauer, den Untergang der Sowjetunion und den Krieg zwischen Israel und dem Libanon. Weitere Stationen waren für den Erfinder von center.tv Hongkong, Sarajevo, Kairo und Singapur.
An diesem 20.Juli 2011, schlug Andre Zalbertus morgens die Frankfurter Allgemeine auf und stellte wie so oft auch an diesem Tag wieder mal fest, welche Macht und Emotionen Bilder und Berichterstattung in den Medien auslösen.
Auf der Seite „Feuilleton“ zeigt ein 2010 von Haiko Hebig aufgenommenes Bild die triste Huckarder Straße in Dortmund Dorstfeld. Darunter prangt in großen Lettern die Überschrift „Deutschlands Zukunft wohnt hier nicht mehr“. Das Bild gehört zu einer Fotoausstellung im Dortmunder Hoesch-Museum, die zeigt, wie das Ruhrgebiet nicht gesehen werden will: Ausgelaugt von der Industrie, im Weg herumliegende Zäune, Plakatlose Tafeln, an denen noch Fetzen aus besseren Zeiten haften, und graue Teerwüsten bestimmen hier das Bild. Statt Produktionsstätten und Shopping-Meilen also hässliches Niemandsland.
Als die Welt nach England schaute, weil Prinz William und Kate heirateten, war in der Zeitung zu lesen: „Im Ruhrgebiet lebt man kürzer“. Was treibt einen Pressechef dazu, so eine Aussage zu treffen? Es ist wohl so, dass derartige Meldungen negative Wirkungen erzielen. Dieses Gesicht wird in der Regel verallgemeinert dem Ruhrgebiet übergestülpt. Menschen, die in Betracht ziehen, sich räumlich zu verändern, werden bei solchen Informationen ihre Entscheidung höchstwahrscheinlich gegen das Ruhrgebiet richten. Andre Zalbertus hat eine Message dagegenzusetzen: „Wir brauchen mehr Good News!“ Frei nach dem Motto: Es gibt auch gute Nachrichten im und übers Ruhrgebiet! Man muss sie nur wahrnehmen, und primär müssen sie überhaupt erst mal transportiert werden, in die Köpfe der Menschen, damit dadurch wieder positive Gedanken wachsen können. Der Journalist Zalbertus spricht über die EDV und prophezeit, dass die digitale Entwicklung alle trifft. Niemand kommt darum herum, sich früher oder später auf sie einzustellen. Dies sei aber nichts Beängstigendes, sondern eine positive Chance, sagt Herr Zalbertus. Seine Botschaft lautet: „Das Ruhrgebiet ist schön. Punkt. Das muss mal gesagt werden“, und er zeigt es auch.
In seiner Sendung „Andre Zalbertus“ trifft er täglich interessante Menschen im Revier und erzählt ihre Geschichten. Den interessierten Zuhörern im Saal stellte er Center.tv Ruhr, Studio Essen, vor, denn das Ruhrgebiet und das World Wide Web sind immer in Bewegung!
Dass Andre Zalbertus, der als ausgewiesener Emotions-Experte gilt, die Zuschauer mit dem Inhalt seiner Reden fesseln kann, bestätigte der Applaus am Ende seiner Veranstaltung.
Auch Reginald Hohmeister, Regionalgeschäftsführer Metropole Ruhr BVMW-Bundesverband mittelständischer Wirtschaft e.V., aus Recklinghausen, ist davon überzeugt, dass das Ruhrgebiet über besonders viele positive Werte verfügt, die da u. a. wären, dass es in der Mitte Europas liegt und logistisch hervorragend verknüpft ist. Die hier ansässigen Menschen in ihrer unkomplizierten Art, die eine Vielfalt an Kultur- und Freizeitmöglichkeiten nutzen können, leben mittlerweile in der Metropole Ruhr.
Reginald Hohmeister sieht für die Metropole Ruhr respektive RuhrStadt klare Ziele:
Steigerung der Attraktivität als innovatives Wirtschaftszentrum von internationaler Bedeutung.
Hebung aller Human-Potenziale, um Motor für neue Arbeitsplätze zu sein.
Verbesserung und Integration aller Verkehrsbereiche, wie sie für eine Weltstadt angemessen ist.
Entwicklung zum international ausstrahlenden Bildungs- und Wissenschaftsstandort.
Hervortreten als Kulturmetropole, die international Maßstäbe setzt und kreative Menschen anlockt.
Weiterentwicklung als neuartiger Natur- und Erholungsraum mit industriellem Reiz;
sowie bürgernaher Service vor Ort
Reginald Hohmeister war mit einem Stand des BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) auf der MEIM vertreten.
Einige der Messe-Stände seien infolge genannt:
Stand 1:
Die Werbeagentur Grafisches Zentrum Dortmund; gzd empeer Werbeagentur, verspricht kreative Ideen, bietet diverse Dienstleistungen mit Projektgeschwindigkeit und Digitaldrucker mit komplettem Service und vieles mehr an, während sie für schnelle Lösungen steht.
Am Stand stellt man u. a. Quick Response vor. Hierbei handelt es sich um die schnelle Reaktion, die eine Strategie darstellt, zügig auf die Marktentwicklung reagieren zu können. Zum permanenten, optimalen Informationsaustausch werden Informationssysteme verknüpft. Die Effizienz soll somit gesteigert werden. Elemente dieses Modells, dessen Konzept in den USA entwickelt wurde, sind uns längst vertraut, wie z. B. der elektronische Datenaustausch, Barcodes, Scannerkassen, Automatisierung, durch die immer häufiger des Menschen Arbeit von Maschinen übernommen wird.
Ich erhielt eine Einführung in den QR-Code (Quick Response-Code), der aus einer quadratischen Matrix besteht und von einer japanischen Firma entwickelt wurde. Anwendung findet er vielfältig im Printbereich, beim Bildschirmabscannen, auf T-Shirts an Messeständen, Außenwerbeplakaten u. v. m. Die einkodierten Daten, wie Schriftstücke bis hin zu ganzen Büchern, können mit dem Smart-Phone aufgenommen und identifiziert werden. Hierzu braucht man nur das Smart-Phone mit dem Display über den quadratischen Code halten, schon sind die dahinter verborgenen Daten auf das Handy übermittelt worden. Technik Phänomenal! Nur keine Scheu, bei Fragen ist man im Grafischen Zentrum Dortmund immer gerne behilflich.
Stand 2:
Firma Resch Media
Nach dem Motto „Alles unter einem Dach“ fanden sich mehrere Kompetenzbereiche, miteinander vernetzt, die sich gegenseitig unterstützen. Angeboten werden diverse Dienstleistungen und Webdesign mit Konzeption und Realisierung. Ein Website-Check lohnt sich auf jeden Fall, denn das Content-Management-System, als Unterlage frei verfügbar, ist auf den Einzelnen zugeschnitten.
Bei einem Mittagessen, das aus kaltem und heißem Büffet bestand, konnten die Aussteller und Gäste sich stärken. Getränke waren ständig zu bekommen. Sogar für einen Hund, der der Messe beiwohnte, stellte man einen Eimer, mit Wasser gefüllt, neben den Flügel in einer Vorhalle.
Stand 3:
friends without partners
Zum Marketing-Check-up in die Werbeklinik in Dortmund!
Als Messeabgebot gab es ein Rezept zum kostenlosen Check:
Anamnese: Analyse der bisherigen Marketingaktivitäten
Zielgruppenansprache
Maßnahmenmix
Kosten-Nutzen-Relation
Marketingziele
Funktionalität und Kreativität
Effizienz
Diagnose: Man erfährt, was fehlt und was für die Gesundheit des Unternehmens zu tun ist.
Stand 4:
Soest Media
Starke Werbung durch Geschenke, die Emotionen anrühren.
Stand 5:
CJD Dortmund - Der Chancengeber
Am Stand der CJD Dortmund - der Chancengeber - konnte man sich u. a. über Zukunftschancen informieren. Grundlage der orientierenden Tätigkeitt der CJD Dortmund ist ein christliches Menschenbild mit der Vision "Keiner darf verloren gehen".
Vortrag von Prof. Dr. Jörg Knoblauch
Es gibt keine Zufälle, nur Möglichkeiten.
Wer weiß, was er will, hat alle Möglichkeiten.
Klaus Kobjolt
Im Silbersaal, um 13.20 Uhr, kündigte der Moderator den Keyspeaker Prof. Dr. Jörg Knoblauch so an, als dass er zur Meim wie das Amen in der Kirche gehöre. Der Professor ist Autor von knapp 30 Büchern, z. B. „Amerika ist ein großes Land; da kann man viel Geld verlieren.“. Darüber hinaus ist er ein mehrfach ausgezeichneter Unternehmer, Speaker und Berater. Er hat mehrere Auszeichnungen erhalten, wie bspw. Den Ludwig Erhard Preis 2002 und den Best Factory Award.
Der Saal ist voll besetzt. Der Mann, der propagiert, dass man sich irgendwann einmal die Zeit nehmen muss, sich hinzusetzen und messbare und machbare Ziele zu formulieren, erscheint und stellt den Zuhörern seine Temp. Methode vor. Er verdeutlicht den Unterschied zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen in einer Firma. So kann das, was ein Facharbeiter leistet, auch von vielen anderen übernommen werden. Der Manager ist derjenige, der im Unternehmen arbeitet und der Unternehmer arbeitet am Unternehmen, indem eine seiner typischen Aufgaben die Verantwortlichkeit für die Zukunftsgestaltung ist. Professor Knobloch empfiehlt methodisches Arbeiten, denn strukturiertes Arbeiten, bei dem man seine Ziele klar steckt, ist die Methode, die Erfolg bewirkt. Maßgeblich entscheidend ist für den Erfolg eines Unternehmens, exzellent selbständig arbeitende Mitarbeiter zu beschäftigen, wenn man nicht ständig Dinge wieder aufrichten möchte, die durch fehlerhafte Arbeitsweise zerbrochen sind. Die Entschlossenheit, punktgenau zu arbeiten ist unerlässlich.
Prof. Dr. Knoblochs Geheimtipp für die Erfolgreichen lautet: „Man muss nicht überall präsent sein. Auch kleine Firmen können große Rechnungen schreiben.“
Gut beraten ist derjenige Firmenchef, der das Boot, in das er seine Mitarbeiter versammelt, als Kapitän führt und die Flagge hisst. Mit Einführung der Temp.-Methode steigt er schnell in die zweite Liga auf, von der aus die Weltmeisterklasse die nächsthöchste Erreichbarkeit ist. Schritt für Schritt auf dem Weg zur Weltklasse kann man seine Position in Zonen berechnen. So befindet sich das Unternehmen, dessen Überleben nicht gesichert ist, auf Stufe 5 und 6, in Zone 1. Nationale Wettbewerbsfähigkeit ist den Stufen 4 und 3, in Zone 2 zuzurechnen, und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit obliegen Stufen 2 und 1, in Zone 2. Wichtig in der Geschäftswelt ist, dass man sich darüber bewusst ist, dass man es mit Menschen zu tun hat, bei denen man keinen Schalter umlegen kann.
Prof. Dr. Knoblauch hat es brillant verstanden, die komplexen Themen-Zusammenhänge verständlich und unterhaltsam zu vermitteln. Nach Beendigung seines Vortrags gab es heftigen Applaus. Seine Bücher an einem Tisch im Saal wurden interessiert gekauft.
Der Kommunikationstrainer Bernhard W. Becker aus Hünxe sprach über Kooperationen, Management-Training, Coaching. Er hält Vorträge, Exklusivseminare, aktuelle offene Seminare, individuell mit Praxistraining aus den Bereichen Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. Es geht wichtigerweise um die Sprache der Erfolgreichen, den absoluten Wirtschaftsfaktor Kommunikation, Dialektik, Smalltalk, Business-Etikette, die Rede, die Präsentation und Personalverantwortung, das Motivationstraining, nonverbale Kommunikation, Schlagfertigkeitstraining, Konfliktmanagement, Analyse der Aufbau- und Ablauforganisation von Unternehmen, Schwachstellenermittlung, Büroraumplanung auf Basis der EU-Richtlinie für Bildschirmarbeitsplätze.
Damit die Demokratie auf dem Teller bleibt, unterstützt Bernhard W. Becker foodwatch.
Vortrag von Eckart Stender
Der Direktmarketing-Fachwirt BAW und Leiter des Direkt Marketing Centers Deutsche Post Essen, Eckart Stender, vertritt den Marketing Club Dortmund. Er referierte über das Thema: „Wie tickt das menschliche Gehirn bei Werbung?“
Mit Werbung soll der Konsument erreicht werden. Hierzu muss die Leseschwelle überwunden werden. Die Zuhörer erfahren, dass der erste Kurzdialog der Werbung informativ ist. Was darüber hinausgeht, ist Reizüberflutung. Im digitalen Zeitalter wird die Konzentration auf das Wesentliche immer schwerer.
Die linke Gehirnhälfte, als Kontroller über Zahlen und Fakten, ist überlastet. Die rechte Gehirnhälfte ist verantwortlich für Kreativität, Bilder, Körpersprache. Beide sind für eine wirkungsvolle Werbung anzusprechen und in Einklang zu bringen. Erst wenn rechts überzeugt ist, wird links eingeschaltet. Zu beachten ist, dass für die Werbung außerdem wenig Zeit zur Verfügung steht.
Eckart Stender erklärt, dass das menschliche Gehirn in jeder Sekunde mit 11 Mio Bits Informationen versorgt wird, im gleichen Zeitraum jedoch nur ganze 40 bis 50 Bits bewusst verarbeitet werden können. Er berichtet über Prozesse der Wahrnehmung im Ultra-Kurzzeit-Speicher für physikalische Reize, im Kurzzeit-Speicher, für kognitive Verarbeitung, allgemeine Aktivierung und Anmutung; Bewertung, und letztendlich im Langzeit-Speicher für Einstellungen, Images, Wissen, Motive und Gefühle.
Interessant ist auch, dass das Gehirn mit zwei Betriebssystemen arbeitet, dem Pilot für reflektiertes Verhalten (Denken, Fakten, Vernunft, Sprache) und dem Autopilot für spontanes Verhalten (Gedächtnis, Wahrnehmung, Assoziationen, Einstellungen, Emotionen, Motive).
Da bei einmaliger Aussendung einer Werbebotschaft die Kunden diese schon nach fünf Tagen fast vergessen haben, und die Erinnerung, nach Ende von intensiver Bewerbung durch hohen Werbedruck rapide abfällt, empfiehlt Eckart Stender eine konstante Werbung. Hier gebrauchte er das Schlagwort Dialogmarketing. Ein perfektes Beispiel für Dialogmarketing ist es zum Beispiel, alle vier Wochen seine Werbung mit Karten zu aktivieren oder ein Event, wie evtl. Mitternachtsshopping, anzubieten.
Die Augenkamera sei außerordentlich wichtig, einen ganzen Text, lesen zu lassen, bspw. auf einer Internet-Hompage. Ist der Text möglicherweise zu lang? Wird er gelesen? Der Blickverlauf gibt Aufschluss darüber, wie jemand auf die Website sieht.
Ein Motto, das die Zuhörer am Abend mit nach Hause nehmen, lautet:
Kreativ war gestern; heute gilt Effizienz in den Prozessen!
Die Zuhörer honorierten Eckart Stenders Beitrag mit reichlich Applaus. Viele ließen sich vormerken, seinen Beitrag noch einmal in schriftlicher Form zu erhalten.
Parallel fanden zahlreiche Vorträge statt, die alle ihre Interessenten hatten. Die Messe war sehr gut besucht und auch im nächsten Jahr heißt es wieder:
Netzwerken, informieren, weiterbilden!
Internet:
Meim-Messe
http://dortmund.meim.de/index.php?a=42
Bundesverband mittelständischer Wirtschaft; BVMW
Center tv- Ruhr; Andre Zalbertus
Grafisches Zentrum Dortmund
http://www.grafisches-zentrum.de/
Resch Media Dortmund
http://resch-media.de/impressum.html
www.qr-code-marketing.de
CJD Dortmund - Der Chancengeber
http://dortmund.cjd.de/dortmund
Soest Media
Prof. Dr. Jörg Knoblauch
Bernhard W. Becker - Mit Kommunikation zum Erfolg
Direktmarketing-Fachwirt BAW Eckart Stender